Dieser Artikel ist Teil meines Ultralearning-Projekts Write against the Schreibblockade[WATS], mit dem ich meine Schreibblockade überwinden und ein besserer Autor werden will.
Dieser Post ist mehr ein Reminder für mich selbst, als für die Welt da draußen. Ich schreibe es trotzdem öffentlich, vielleicht fühlt sich der eine oder andere inspiriert.
Ich nehm den Kerngedanken vorweg: Treffe die Entscheidung für dich, die Identität als Autor anzunehmen, dich als Autor zu sehen und diese Identität weiter und vehementer mit Taten zu füttern.
Wie komme ich zu der Idee/Aussage?
Ich sehe mich grad als Autor, weil ich schreibe. Ich sehe mich als Autor, weil ich in meinem Leben schon viel geschrieben habe. Ich schreibe nix Großes, aber ich füttere meine Identität als Autor mit Schreiben, denn nur so wird man zum Autor. Dampfplauderei allein bringt es nicht.
Das Thema dieses Blogposts ist folglich die Identität als Autor und wie ich sie annehme. Wie komme ich zu dem Thema Identität? Vielleicht zuerst ein greifbares Beispiel:
Jemand, der 3x im Fitnessstudio war, ist kein Sportler in den Augen anderer, jemand, der das 20 Jahre macht, schon.
Die Identität wird mit einem aus 3 Buchstaben bestehenden Wort gefüttert: dem „TUN“. Etwas machen. Sportler machen Sport, Autoren schreiben und Arbeiter arbeiten.
Wichtig ist, das Selbstbild, also die Identität, die man annehmen will, schon vorher anzunehmen und sich zu entscheiden, ein Sportler oder Autor zu sein. Nur zu sagen „Ich will schreiben“ ist für 1-2 Tage motivierend, dann ist die Luft schon sehr oft raus. Besser ist es, mit einem Ziel zu arbeiten, wie zum Beispiel: „Ich will ein Buch schreiben.“, das hält ein paar Wochen. Am besten ist es, die Identität als Autor anzunehmen.
James Clear bringt in seinem Buch Atomic Habits auch ein schönes plakatives Beispiel:
Wenn jemand dir eine Zigarette anbietet, dann hört sich „nein, ich versuche, mit dem Rauchen aufzuhören“ zwar auf den ersten Blick gut an, ist aber weitem nicht so kraftvoll wie die Antwort „Nein danke, ich bin Nichtraucher.“ Im ersten Beispiel sieht man sich noch als Raucher und versucht zu erreichen, nicht mehr zu rauchen. Beim zweiten Satz geht es um die Identität als Nichtraucher, die man annimmt und lebt.
So ist es auch beim Schreiben. Zu sagen, „Ich bin Autor“ ist sehr kraftvoll. Vom Punkt der Identität aus ist die Motivation, beim Schreiben dranzubleiben, wesentlich höher.
Darf man sich Autor nennen, auch wenn man noch kein Buch veröffentlicht hat?
Natürlich! Für mich ist jedermann ein Schriftsteller/Autor auf unterschiedlichen Niveau. Von der Einkaufsliste bis zur SMS wird alles über Texte abgewickelt. Wir schreiben täglich. Social Media findet auch sehr oft per Text statt. Im beruflichen Kontext werden komplexere Texte mit höherem Anspruch geschrieben: Berichte, Essays, Konzepte, aber auch Geschäftspost auf Papier oder per E-Mail. Selbst der Brief an die Oma macht uns zum Autor.
Auch wenn andere dich nicht als Autor sehen, ist es an dir, dich so zu sehen.
Ich finde es wichtig, sich erst einmal bewusst machen, dass wir alle Autoren sind.
Je mehr du schreibst und je mehr du dir das bewusst machst, desto mehr festigt sich deine Identität als Autor, selbst wenn du keine großartige Prosa schreibst. An der Technik kannst du immer wieder feilen. Schließlich macht Übung einem zum besseren Autor.
Es geht aber auch andersrum: wenn du jahrelang dich nicht als Autor gesehen hast oder gar als unkreative Person, dann wird es schon schwieriger, weil du womöglich denkst: „Ich bin kein Autor, ich lüge mich doch an, wenn ich sage, dass ich Autor bin“ und dementsprechend fällt mir das Schreiben schwer oder man macht es gar nicht und bestätigt sich selbst den Glaubenssatz, dass man unkreativ ist.
Deshalb ist es wichtig, sich die vergangenen Handlungen, die uns zum Autor machen, bewusst zu haben.
Mit der Identität als Autor(„Ich bin Autor und schreibe jetzt“) fällt es leichter, überhaupt intrinsische Motivation fürs Schreiben zu finden. Von außen kommende Motivation, wie zum Beispiel: „ich sollte mal schreiben“ verblasst schnell. Satzanfänge wie „Ich sollte“ oder „ich müsste“ sind ein sehr gutes Anzeichen dafür, dass die Motivation, nicht von uns selbst, sondern von außen kommt, aber das nur am Rande.
Was ist, wenn die Leute dich nicht als Autor sehen oder dir knallhart sagen, du seist kein Autor? Da ist meine simple Antwort „Frage niemanden um Erlaubnis, um dich Autor nennen zu dürfen“. Mach es einfach. Und solche negative Einstellungen dir gegenüber sind ist auch gute Filter: Leute wenden sich ab und das ist gut so. Denn die Frage ist: willst du dich mit Menschen umgeben, die dich nicht als Autor sehen, obwohl es deine Identität ist? Leute, die dich fürs Schreiben ablehnen, also das, was du gerne machst?
Rhetorische Frage, ich weiß. Und in der Praxis ist das nicht einfach. Es ist simpel, weil man weiß, was zu tun ist, aber nicht einfach, weil es ist in der Umsetzung schon schwieriger.
Fazit
Dieser Blogpost soll mir als Reminder dienen, weiter an meiner Identität als Autor zu feilen. Ein paar wichtige Punkte sind:
- Triff die Entscheidung, die Identität als Autor anzunehmen
- Sehe dich als Autor
- schreibe weiter und vehementer, um deine Identität als Autor zu füttern
- Sage nein zu den Naysayers, also den Leuten, die dich nicht als Autor sehen und dir das schreiben vermießen wollen.