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[WATS]13. Rückblick auf die ersten 24 Monate

Bücherstapel für mein Ultralearning-Projekt Write against the Schreibblockade

Die ersten 24 Monate des Ultralearning-Projekts Write against the Schreibblockade sind rum und es ist Zeit zurückzublicken, zu schauen, wie’s gelaufen ist, zu schauen, was funktionierte, was nicht und meine Ziele und Pläne für mein nächstes Schreibjahr festzuklopfen.

Wie lief der Schreibprozess insgesamt?

Ich schrieb ein paar Posts auf LinkedIn, um die Einstiegshürde zum Schreiben niedrig zu halten. Das funktionierte gut für mich. Einfach schreiben, was mir gerade wichtig ist, das fällt mir auf LinkedIn besonders leicht.

Auf dem Blog janhacke.de gab es viele Schreibpausen. Das Schreiben hierfür fällt mir in letzter Zeit immer leichter. Ich nahm mir zu selten Zeit für den Blog.

Auf dem Blog Ultrathinking.de habe ich zwei Blogposts veröffentlicht, was in meinen Augen zu wenig ist. Ich habe viele Entwürfe und Ideen für den Blog geschrieben. Es ist wenig fertig geworden. Mein Hauptaugenmerk für das Projekt ist das Schreiben für eine Zielgruppe. Sie zu definieren und zu finden, fällt mir schwer.

Was half mir beim Schreiben?

Virtuelles Coworking

Mir hat virtuelles Coworking in den letzten Monaten sehr geholfen. Das Prinzip ist sehr simpel: Man sitzt mit anderen Leuten in einem Zoom-Raum und jeder arbeitet an seinem Task. Am Anfang committet man sich zum Task und am Ende sagt jeder, wie’s gelaufen ist.

Ich hatte mir bei Focusmate einen Pro-Account geholt, wo ich unbegrenzt viele Sessions machen kann. Allerdings war ich auch unzufrieden mit dem Vibe mancher Leute dort, weshalb ich den Pro-Account kündigte. Als Free-Member kann ich 3 Sessions pro Woche machen, was ich auch nutze.

Bei Focusmate hatte in den letzten Monaten immer längere Focus-Sessions gebucht, sodass ich 75 Minuten ohne nennenswerte Pause schreiben kann. Anfangs war das undenkbar.

In der FLA-Comunity, wo ich aktiv bin, werden von normalen Membern regelmäßige sogenannte Focus-Sessions angeboten. Ich biete seit einem Jahr auch eine solche an. Jeden Sonntag um 17:00 Uhr Berlin Time. Hoste ich eine Personal Focus Session.

Meine Geisteshaltung aka. Mindset

Mein früherer Lehrausbilder sagte immer: „Wenn man sagt, es wird nix, dann wird es auch nix„. Mit dieser Herangehensweise gehe ich auch an meinen Schreibprozess ran. Ich bin optimistisch, dass es klappt und dass ich gut schreibe.

Never give up – niemals aufgeben: das spielt mit beim obigen Punkt mit rein. Ich hatte Tage, teilweise Wochen, da schrieb ich nicht und war unzufrieden mit meinem Output, wenn ich mal schrieb. Ich bin aber drangeblieben und warf nicht die Flinte ins Korn.

Immer wieder neu anfangen – Jeder (Schreib-)Tag ein neuer Anfang. Das ist etwas, was mir anfangs schwerfiel, aber zunehmend leichter fällt: die negativen Seiten des vorangegangenen Schreibprozesses hinter mir zu lassen und jeden Schreibtag mit neuer, frischer Energie zu starten.

Immer auf der Suche nach Lösungen sein. Das ist tief in mir verwurzelt: lösungsorientiertes Denken. Statt zu jammern und zu suchen, was nicht geht, suche ich aktiv nach Lösungen, wenn’s mal hakt.

Kleine Verbesserungen sind mein Steckenpferd. Ich suche stets nach Punkten, die ich optimieren kann.

Schreiben, schreiben, schreiben und dabei besser werden, das motiviert. Statt zu warten, bis mich die Muse küsst, schreibe ich drauf los und werde so besser beim Schreiben. Fortschritte zu sehen, ist sowieso der Motivator schlechthin.

Mich mit Menschen umgeben, die schreiben

Das ist mein größter Hebel beim Schreiben: Mich mit Menschen umgeben, die schreiben. Das ist immer inspirierend und motivierend zu sehen, dass ich nicht alleine mit meinem Hobby dastehe.

Mein Writers Club in der FLA-Community

Im September 2024 habe ich einen Writers Club in der FLA-Community gegründet. Es ist eine Art Mastermind für Autoren. Die Schreiber sind allesamt auf einem eher unprofessionellen Level, mit unterschiedlichem Background und haben ähnliche Herausforderungen:

Wir geben uns immer hilfreiches Feedback und feiern unsere Erfolge. Wir sind etwa 5-8 Leute, die regelmäßig dabei sind.

Hinterzimmer

Eine weitere Community, der ich beigetreten bin, ist das Hinterzimmer von Walter Epp. Die ist zwar kostenintensiver, dafür passt der Vibe und die Expertise dort.

Im Hinterzimmer sind vor allem Blogger und Contentmarketer, die ihr Fach verstehen, aber auch ambitionierte Anfänger, wie ich.

Das Schreiben ritualisieren

Vorm Schreiben habe ich ein festes Ritual: Ich stelle Getränke bereit und setze Kopfhörer auf. Dann kurz durchatmen und los geht das Schreiben. Dieser feste Ablauf legt quasi einen Schalter in mir um, der „Jetzt wird geschrieben!“ sagt und es funktioniert.

Meinen Biorhythmus beachten

Wichtig ist mir auch, dass ich zu Zeiten schreibe, wo ich Energie und Inspiration fürs Schreiben habe. Bei mir ist das sehr früh am Morgen bis Mittag. Danach wird das Schreiben zäh und die Wörter fließen nicht mehr so gut auf den Bildschirm.

Morningpages

Ich schreibe und reflektiere täglich. Das hilft mir, ins Schreiben zu kommen. Einfach ohne Filter Sachen aufschreiben, die mich bewegen ist eine hervorragende Schreibübung.

Was mache ich, wenn’s mal nicht mit dem Schreiben läuft?

Ich mach‘ keinen Hehl draus: Ich habe zeitweise Probleme mit dem Dranbleiben. Tage- und teilweise wochenlang kein Wort veröffentlicht. In den letzten Wochen und Monaten ist es dank Hinterzimmer, Focus-Sessions und Writer’s Club besser geworden. Ich schreibe beinahe täglich.

Deshalb schreibe ich auch diesen Beitrag hier. Mit ihm fasse ich zusammen, was für mich funktioniert.

Ausblick auf die nächsten 12 Monate

Was sind meine quantitativen Ziele?

I tue mich schwer mit zählbaren Zielen bei einem Herzensprojekt. Ist es wichtig, dass ich 500 Wörter pro Tag schreibe, wenn ein perfekter Satz das Potenzial hat, ein Leben zu verändern? Rhetorische Frage. Aber auch, wenn ich vielleicht übertreibe, sind 300 schlecht geschriebene Wörter ein Gewinn? I don’t think so.

Zeitlich kann ich das ganze schon besser messbar planen. An 5 Tagen die Woche mindestens 30 Minuten schreiben, das klingt machbar.

Es ist auch ein Mythos, dass man erst aufstehen sollte, wenn man sein Wortziel erreicht hat. Die Frage hier ist sehr hart: wie sehen die Wörter und Sätze nach der Schreibsession aus? Rechtschreibfehler? Grammatik? Sind komplizierte Wörter durch einfache ersetzt worden? Absätze? Machen die Sätze Sinn? Ist der Textaufbau logisch?

500 Wörter sind nicht eben 500 Wörter. Der Feinschliff ist wichtiger als die blanke Zahl.

Um den Part hier rundzumachen, mein quantitatives Ziel ist 5x die Woche mindestens 30 Minuten zu schreiben.

Was will ich verbessern?

Mein Workflow ist noch nicht ideal. Ein Teil meiner Textentwürfe ist in Obsidian, ein anderer Teil im WordPress-Dashboard, einige technische Aufgaben fürn Blog liegen in Trello, andere in Obsidian, wiederum andere im Taskmananger TickTick.

Das will ich vereinheitlichen. Technischer und organisatorischer Kram in TickTick, Textentwürfe in Obsidian.

Das Problem bei den Textentwürfen ist, dass ich schlecht in Obsidian formatieren kann und die Textblöcke einzeln in WordPress rüberkopieren muss. Obsidian hat den Vorteil, dass ich meine Texte dort besser organisieren kann.

Gerade jetzt schreibe ich den Artikel hier in WordPress, was leicht von der Hand geht, aber der Text ist nicht organisiert.

Da muss ich nochmal drauf rumdenken

Mehr Input und Inspiration holen

Ich les‘ zu wenig Bücher übers Schreiben und ich will mehr diese Art vom Büchern lesen. Außerdem habe ich entschieden, mir Leute zum Vorbild zu nehmen, die ich gerne lese. Das klingt auf den ersten Blick vielleicht seltsam, doch ich will genauer hinschauen, wie sie schreiben, was sie schreiben und mich generell inspirieren lassen.

Und bevor jemandens innerer Blockwart sich zu Meckern berufen fühlt – ich rede nicht vom Kopieren, nur davon, sich anzuschauen, was erfolgreiche Leute machen und die Konzepte dahinter zu verstehen und einzusetzen. Die Art zu bloggen, die ich hier betreibe, ist auch ein Konzept, dass ich von verschiedenen Bloggern übernommen habe.

Wie handhabe ich meine Projekte?

Die nächsten 12 Monate werde ich mehr schauen, dass ich professioneller schreibe. Das heißt, weniger für mich, mehr für eine Zielgruppe. Das gilt vor allem für den Blog ultrathinking.de. Dort will ich mehr für andere Menschen schreiben und mich hinten anstellen. Howto’s statt Berichte über mein Leben.

Hier auf janhacke.de will ich vom Vibe her weiter so schreiben, vielleicht konsistenter dranbleiben und öfter veröffentlichen.

Andere Projekte werde ich weniger befeuern. Mir ist Fokus wichtig.

Was will ich weiter machen?

Lange Focusmate-Sessions stehen ganz oben auf meiner Liste. Ich brauche zum Reinkommen und Warmwerden ein paar Minuten. Wenn ich einmal im Schreiben drin bin, dann rollt die Lokomotive. Deshalb ist es für mich sinnvoll, lange Schreib-Sessions zu machen

Die FLA-Focus-Sessions werde ich auch weiter fortführen. Es ist immer eine gute Energie dort.

Ich will mich generell mehr mit Menschen umgeben, die schreiben. Wie ich das offline hinkriege, das ist noch offen.

Das Schreiben mehr ritualisieren und einen festeren Platz in meinem Tag geben. Bisher habe ich die Schreib-Sessions so halb in meinen Tag eingeplant. Jetzt, mit meinem Commitment, an 5 Tagen die Woche zu schreiben, will ich das Schreiben ernsthafter angehen.

Fazit

Die ersten 24 Monate des Projekts waren ein Auf und Ab. Ich bin aber insgesamt drangeblieben. Ich konnte viel lernen, wie ich meinen Schreibprozess organisiere, was funktioniert und was nicht. Ich behaupte auch, dass mein Output qualitativ besser wurde.

Weil ich viel lernen konnte, werden die nächsten Monate vom Schreiben her noch besser, da bin ich fest von überzueugt.

Dieser Artikel ist Teil meines Ultralearning-Projekts Write against the Schreibblockade[WATS], mit dem ich meine Schreibblockade überwinden und ein besserer Autor werden will.

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