Website-Icon janhacke.de

Smarter-reading – 9. Zwischenstand nach 16 Monaten

Es ist wieder Zeit für ein Update von meinem Projekt Smarter-reading. Die letzten Monate habe ich wenig das Projekt wenig reflektiert, was ich jetzt nachhole.

Die Bücher Ultralearning und How to read a book

Die Bücher Ultralearning und Wie man ein Buch liest

In den letzten Wochen habe ich für mein Smarter-reading-Projekt 2 Bücher parallel gelesen: Ultralearning von Scott H. Young(Re-read) und How to read a book von Mortimer J. Adler und Charles Van Doren.

How to read a book oder wie es zu deutsch heißt, Wie man ein Buch liest ist ein fürchterliches Buch. Ellenlange Bandwurmsätze, unlogische Sprünge und eine grausame Grammatik. Der Buchaufbau ist sehr fragwürdig. In der Dritten Lesestufe soll ich beginnen, das Buch zu klassifizieren und mir den Titel zu Gemüte führen? Ich solle sehen, welche Art von Buch ich vor mir hätte, nachdem ich bereits in der zweiten Lesestufe prüfend quer gelesen habe? Sorry, da bin ich raus. Das sind alles Schritte, die ich bereits beim Buchkauf unternehme.

Ich habe das Buch Tage später, nachdem der Groll verflogen war, weiter gelesen und im Zettelkasten Notizen gemacht. Beim Lesen hatte ich den Gedanken, dass das Buch aus einer anderen Zeit stammt. Einer Zeit bevor Kurztexte wie SMS, WhatsApp, Twitter oder Facebook die Leute aufgrund der Zeichenbegrenzung zum klaren Schreiben zwang. Der klare Schreibstil fordert seinen Tribut, dass verschachtelte Sätze als schwierig zu lesen wahrgenommen werden.

Ich sehe die schwierige Grammatik und die unlogischen Themensprünge jetzt mehr als Herausforderung. Es liegt ein großer, nützlicher Kern im Buch, der von mir nur extrahiert werden muss. Am Ende werde ich mir eine Roadmap fürs Bücherlesen zusammenstellen. Darin enthalten sind auf jeden Fall die Fragen zum Text und Aufgaben auf einer Checkliste, die ich nacheinander abarbeite(Zum Beispiel: systematisch Querlesen, den Kern/das Gerippe der Story in einem Satz wiedergeben oder Buchumschlag, Klappentexte, Inhaltsverzeichnis sichten, wenn nicht schon beim Kauf geschehen D.as sind Punkte, die ich mir im Hinterkopf vormerke).

Nicht nur lesen, sondern auch anwenden bringt einem voran. Während ich mich mit How to read a book abmühte las ich parallel Ultralearning von Scott H. Young und wendete die Prinzipien und Handlungsempfehlungen aus How to read a book an. Beim Kapitel first draw a map von Ultralearning gab ich den Inhalt mit eigenen Worten wieder und fasste den Text in 2-3 Sätzen zusammen.

So merkte ich, wie ich tiefer in den Text eintauchte und den Inhalt auch besser verstand, als wenn ich nur einfach Cover to Cover lesen würde.

Auf der anderen Seite kann ich auch Prinzipien von Ultralearning auf How to read a book anwenden. Ich lernte in Ultarlearning, wie ich mich besser fokussieren kann und auch, wie ich Lese- und Lerneinheiten besser gestalten kann, was mir wiederum bei dem schwer zu lesenden How to read a book half. Ein ergiebiges Wechselspiel zwischen beiden Büchern entstand.

Mein aktueller Zettelkasten-Workflow

Ich bin mit meinem Zettelkasten-Workflow noch nicht ganz zufrieden. Ich lese zwar viel und mache mir dazu Notizen im Zettelkasten, doch ich verarbeite die Informationen kaum, sodass das fremde Wissen zu meinem Wissen werden könnte. Dass ich Ultralearning und How to read a book Parallel lese, die Prinzipien gegenseitig anwende ist ein Schritt in die richtige Richtung. Ich sehe trotzdem noch Optimierungsbedarf.

Scott Scheper nutzt 3 Arten von Zetteln (Link zum Youtube-Video):

Ich denke, dass ich auf meine Zetteln zu etwa 40% Exerpts in Wortlaut schreibe, 40% den Text reformuliere und 20% meiner zettel sind eigene Gedanken und Reflexionen. Ziel für die nächsten Wochen ist also mehr eigene Gedanken aufschreiben.

Logseq vs. analoge Zettel

Ich bin immer noch hin und her gerissen, ob ich meine Zettel digital in Logseq mache oder ob ich die Zettel mit Papier und Stift schreibe. Digital hat den Komfort vom Hyperlinking, was ich beim Erstellen nutze, beim analogen Zettel schreibe ich mit dem Stift und bin so kreativer und das Hirn arbeitet mehr, als wenn ich nur in die Tasten hauen würde. Digital hat auch den Vorteil, dass es platzsparender ist.

Der Graph, den Logseq erzeugt interessiert mich nicht, das Tool ist sehr einfach gehalten, was mir gefällt.

Ich denke, ich werde mehr mit Logseq arbeiten und die permanent notes trotzdem auf Papier machen.

RIP Dokuwiki

Ich habe beschlossen, meinen früheren Dokuwiki-Zettelkasten ins Logseq zu überführen. Die knapp 200 Zettel habe ich schon ins Markdown-Format konvertiert. Diese muss ich nur noch händisch Zettel für Zettel ins Logseq einarbeiten. Händisch, weil ich die Zettel noch mal lesen will und die Formatierung angepasst werden muss.

Neues Buch für das Projekt Smarter-reading

In der Gerüchteküche der Zettelkasten-Community ploppte ein Buch auf, mit dessen Hilfe Niklas Luhmann das Zettelkasten-Prinzip erlernt und umgesetzt haben soll.

Luhmann arbeitete wohl mit der Auflage aus 1932 vom Buch Technik des wissenschaftlichen Arbeitens von Johannes Erich Heyde. Ich hatte die neunte Auflage des Buchs von 1966 gut erhalten für 5,50 € bei Ebay gekauft. (unverlangte, unbezahlte Werbung)

Ein erstes Durchblättern des Buchs ergab, dass es kein Fehlgriff war. Es wird detailliert die Zettel-Systematik erklärt. Weiterhin wird im Buch verschiedene Aspekte des wissenschaftlichen Arbeitens erläutert.

Ich werde mir das Buch in einer ruhigen Minute näher zu Gemüte führen.

Plan bis zum 8. Oktober

(Dieser Artikel ist Teil meines Ultralearning-Projekts Smarter-reading, mit dem ich besser Lesen lernen will.)

Die mobile Version verlassen