Anna Koschinski hat auf ihrem Blog einen Beitrag zur Diskussionskultur auf Blogs geschrieben. Ich wollte dort kommentieren, habe aber beim Korrekturlesen des Kommentars gemerkt, dass ich das Thema verfehlt habe. Deshalb poste ich ihn hier:
Ich zweifle immer wieder an der Medienkompetenz bei Leuten, die meinen, dass Blogs tot seien oder bei Leuten, die fragen ob noch jemand bloggt. Ich kann es mir einfach machen und die „früher war alles besser-Keule“ schwingen oder ich frage Google.
Beispielsweise bin ich über die Feiertage auf das Thema minimalistisch Leben bei Youtube gestoßen und habe einfach mal „deutsche minimalismus blogs“ bei Google eingegeben und bin auf eine recht lebendige Community gestoßen. Da konnte ich viel lernen und meinen Horizont erweitern.
Zum Punkt Respekt weiß ich nicht recht, was ich schreiben soll. Die Frage ist doch: was erwarte ich, wenn ich einen Blogpost schreibe und veröffentliche? Wenn ich nicht damit umgehen kann, dass niemand artig „danke“ sagt, dann lasse ich das bloggen bleiben oder schreibe als call to action, dass der Leser danke sagen soll.
Und überhaupt die Erwartungshaltung an die Leser, die Respekt zeigen sollen: wieso sollten Leser von Blogs Respekt zeigen? Beim Konsum von anderen Medien(Zeitschriften, Fachbüchern oder TV) verlangt das doch auch keiner? Klar werden die Medien verkauft oder werbefinanziert, da ist also Geld im Spiel, aber wenn der User seine Information billiger und schneller als in den herkömmlichen Medien bekommt, soll er dann als Ausgleich mit Respekt um die Ecke kommen?
Kostenloskultur im Internet…lol, die Geiz-ist-geil-Gesellschaft oder besser ausgedrückt der Homo Economicus existierte schon vor dem Internet. (Homo Economicus wurde 1908 erstmalig erwähnt) Wenn es ein Angebot günstiger gibt, schlagen die meisten zu. Deswegen gibt es Rabatte. Das kann jeder, der mag, Montag Morgen bei den Discountern beobachten. Wir sind doch jetzt keine anderen Menschen, bloß weil wir nen Internet-Anschluss haben? Ich finde diese Trennung von On- und Offline äußerst merkwürdig. Sie skizziert eine Grenze, die es nicht gibt.