Website-Icon janhacke.de

Ist digital decluttering Zeitverschwendung?

Provokante Frage, ich weiß, aber bleib‘ einen Moment bei mir.

In meiner Accountability-Gruppe habe ich das Thema Dateinen-Organisation angesprochen. Der Grundgedanke war:

„In meinem Download-Ordner habe ich 3600 Dateien und es ist ein Chaos. Ich habe auch noch eine externe Festplatte mit vielen alten Dateien. Einige Dateitypen sind sehr gut organisiert. Mp3’s zum Beispiel. Sie befinden sich in einem Ordner namens „Audio“. Pdf’s, Bilder und Software sind ungeordnet. Ich denke über eine wöchentliche Gewohnheit zum Aufräumen meiner Dateien nach.“

Letzten Mittwoch habe ich zunächst eine Sicherungskopie erstellt, und dann habe ich in damit begonnen, meine Dateien zu organisieren.

Ich habe mich hingesetzt und angefangen, meine Dateien zu sortieren, durchzusehen und zu ordnen. Allerdings hatte ich immer die Frage im Hinterkopf: Bringt das überhaupt etwas? Ich bin zwar fleißig, aber bringt es auch wirklich etwas? Oder ist es etwas, was nichts bringt?

Ich habe festgestellt, dass das Durchsehen meiner Dateien mir Freude bereitet. Es macht Spaß, mich selbst auf alten Bildern zu sehen oder Erinnerungen an die Vergangenheit. Hier ist zum Beispiel ein Bild von meinem alten Audi, den ich 10 Jahre lang gefahren habe und mit dem ich viele gute Erinnerungen verbinde:

Aber bringt das wirklich etwas?

Wird das Aufräumen meiner Dateien meine Zukunft unterstützen, oder schwelge ich nur in der Vergangenheit, um mich gut zu fühlen, um beschäftigt zu sein, oder tue ich wirklich etwas, das meine Zukunft unterstützt?

Und das ist eine Frage der Prioritäten. Wie verbringe ich mein Leben? Verbringe ich mein Leben so, dass ich mich gut fühle, oder verbringe ich mein Leben damit, etwas für meine Zukunft zu tun?

Das Organisieren von Dateien kann für die Zukunft nützlich sein, wenn ich etwas finden möchte. Allerdings ist die Suchfunktion von Desktop inzwischen so ausgefeilt, dass ich alles finden kann, was ich brauche. Es stellt sich die Frage, ob das Aufräumen alter Dateien wirklich etwas für meine Zukunft bringt.

Die Dateien, die ich aufbewahre, sind allesamt potenzielle To-dos in der einen oder anderen Form. Aufgaben, die ich irgendwann einmal erledigen wollte, oder erledigte Aufgaben oder Erinnerungen an die Vergangenheit.

Dateien können meiner Meinung nach zwei Funktionen haben. Die eine ist, mir direkt ein gutes Gefühl zu geben, z. B. indem ich mir gute Erinnerungen anschaue, ein Lied höre oder eine PDF-Datei lese, oder mir in der Zukunft ein gutes Gefühl zu geben, indem ich eine Aufgabe erledige, die meine Zukunft unterstützt.

Wir leben in einer Zeit, in der es nahezu unbegrenzten Speicherplatz und eine gute Desktop-Suche gibt, daher stellt sich mir die Frage: „Ist digitales Entrümpeln Zeitverschwendung?“

Ich habe darauf noch keine klare Antwort, ich will mal draufrumdenken.

Die mobile Version verlassen