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Halbjahresrückblick und Pläne fürs kommende Halbjahr 2023

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Wie lief das erste Halbjahr 2023 für mich? Was passierte, was lief gut, was weniger? Worauf lege ich im kommenden Halbjahr meinen Fokus? Darum geht es in diesem Beitrag.

Social Media

Fangen wir mit einem wichtigen Thema und einem großen Energie- und Zeitfresser an: Social Media.

Ich hatte am 9.2.23 den Beitrag „Warum ich Social Media nur noch auf Sparflamme betreibe“ veröffentlicht. An diesem Beitrag habe ich den Januar über gesessen und habe geschaut, was mich an Social Media stört, was es mit mir macht und welche Auswirkungen es hat. Sowas schriftlich zu erarbeiten und dann schwarz auf weiß vor sich liegen zu haben, macht den Unterschied.

Weiterer Meilenstein: Seit dem 10.5. habe ich keine Social Media-Apps mehr auf dem Handy. Feels great. Zwischendrin hatte ich angefangen, mit dem mobilen Browser auf Twitter&Co zuzugreifen, habe das aber dann auch gelassen.

Das Problem an Social Media ist, dass es sich perfekt an die Bedürfnisse der User angepasst hat und süchtig macht. Die Social Media-Apps, die das nicht machten, sind verschwunden, wie z.B. Myspace, was mal halb so groß wie Facebook war. Aber ich schweife ab.

Was mache ich nun mit der Zeit, wo ich kein Social Media mehr konsumiere? Ich journale viel und bin in den Communitys von Nesslabs und Zenhabits aktiv, für die ich zahle.

Warum bezahle ich für etwas, was ich auch for free auf Social Media bekommen kann? Die Einstiegshürde für die Community-Mitglieder ist höher. Es meldet dort sich halt kein paranoider Random-Otto aus Ober-Unterhausen an, der einem seine kleine Gedankenwelt aufzwängen will. Die Communitys sind gut moderiert und es macht Spaß, sich dort mit Gleichgesinnten auszutauschen. Und es macht auch weniger süchtig. Wenn ich 2-3 Tage mal nicht reinschaue, dann ist es auch okay.

Wie liefen meine Projekte?

Wissenserwerb habe ich kaum betrieben, doch das, was ich die Jahre zuvor gelernt hatte, habe ich angewendet. Auch gut. Das Anwenden von Wissen ist ja der Sinn der Sache.

Projekt 1: Ultralearning-Projekt: Write against the Schreibblockade

Das Ziel des Projekts ist es, meine Schreibblockade zu beseitigen oder zumindest einen besseren Umgang mit ihr zu finden.

Ich würde dem Projekt WATS eine Erfolgsquote von 40 Prozent geben, denn ich habe an ca. 40 % der Tage geschrieben. Mir hat besonders das gemeinsame Schreiben in der Blognacht, bei 28 Tage Content und beim virtuellen Co-working in mehreren Communitys geholfen. Das ist ein Weg, den ich weiter gehen kann und will. Besonders das gemeinsame Schreiben hat mit sehr beim Dranbleiben geholfen.

In einer Co-Workingsession einer Community wurde mir Focusmate empfohlen. Ich habe es ausprobiert und für hilfreich befunden. Was ist Focusmate? Es ist ein Webservice, wo man sich zum gemeinsamen Co-Worken trifft. Man bucht einen Termin und dann hat man mit anderen Community-Teilnehmern, die auch an diesem Termin teilnehmen wollen, zusammen in eine Video-Konferenz ähnlich wie Zoom. Man macht da Fokus-Sessions und arbeitet an seiner Aufgabe. Das sind vielerlei Aufgaben: Videoschnitt, Aufräumen, Steuer vorbereiten – all das haben andere Co-Worker, die mit mir arbeiteten, gemacht.

Weil man den anderen auch arbeiten sieht, ist man eher gewillt, an seiner Arbeit dranzubleiben, was der Sinn von Focusmate ist. Ich habe mir kürzlich einen Pro-Account geholt, um mehr Sessions pro Woche abhalten zu können. Als Free-User sind nur 3 Sessions möglich.

Projekt 2: Ultralearning-Projekt: Smarter-reading

Bei meinem Ultralearning-Projekt Smarter Reading sieht es anders aus. Das Buch How to read a book habe ich nur zum Entstauben angerührt. Zum Thema hatte ich mir kein neues Wissen angeeignet. Bestehendes Wissen habe ich aber angewendet. Damit meine ich: Die Bücher vorher gescannt, Inhaltsverzeichnis, Klappentext, Vorwort gelesen, mit den Büchern interagiert, Fragen zum Text gestellt und mehr.

Ob ich das Buch How to read a book noch einmal anrühre? Ich weiß nicht. Einerseits sind da sehr hilfreiche Inhalte drin, andererseits lädt die Schriftsprache des Buches nicht gerade zu lesen ein.

From collector to creator

Was mache ich mit den vielen Notizen, die ich angelegt habe?

Ich wollte einen digitalen Garten anlegen, doch ich hatte andere Prioritäten. Im Moment scheitert es an der Software-Auswahl. Ich habe ein paar Anforderungen, die meine anfangs favorisierte Lösung Tiddlywiki nicht erfüllen kann. Insbesondere der Workflow sagt mir nicht zu. Ich muss ständig Edit&Save klicken, was bei andern Lösungen nicht der Fall ist. Die anderen Lösungen haben aber wiederum andere Schwächen. Ich werde mich im Juli drum kümmern.

Weniger Redundanzen

Ein paar Sachen habe ich gemacht, wie zum Beispiel von Logseq zu Obsidan umgezogen und on top auch mein Journaling dort hin verlagert. Der Plan war eigentlich, Logseq zu nutzen, doch ich komme mit Obsidian besser klar.

An den Foto- und Bookmark-Verwaltungen habe ich nichts gemacht.

Sport und Ernährung

Der Klassiker: Ich habe eine Yoga-App, für die ich zahle, doch ich habe sie nie genutzt. Allerdings sind die Beginner-Level in meinen Augen nicht für Anfänger geeignet. (Siehe Bild)

Ich war sehr oft im Wald wandern. Im Mai habe ich 2x den Berg erklommen. 250 Höhenmeter und 8 Kilometer Strecke. Das war mein wichtigstes Ziel für den Mai und ich habe es geschafft.

Ernährung ist ein etwas schwieriges Thema. Ich weiß zwar, was zu tun ist, doch ich habe zu wenig Zeit zum selber kochen.

Gewohnheiten

„Erst formst du deine Gewohnheiten, dann formen deine Gewohnheiten dich“ und „du bist, was du wiederholt machst“. – das sind 2 Leitzitate für mich.

Ich habe fortgeführt, was ich letztes Jahr begonnen habe – meine Morgenroutine: eine kalte Dusche, Bett machen, 10 Minuten meditieren und eine kurze Frühsporteinheit mache ich nach dem Aufstehen.

Abends habe ich eine Routine vor dem Schlafengehen: Nach dem Zähneputzen gehe ich durch die Wohnung und räume das Geschirr und die Kleidung des Tages weg. Danach schreibe ich mindestens eine Zeile in mein Journal. Das schließt den Tag gut ab.

Dass ich abends das Journalen auf meiner Gewohnheitsliste hab, liegt daran, dass mir aufgefallen ist, dass ich gegen Abend immer weniger journale. Morgens schreibe ich viel Morningpages. Den Tag über logge ich öfters, aber abends, insbesondere, wenn ich viel mache und in Bewegung bin, dann fällt das Journaling hinten runter.

Ein Teil der Magie des Journalings ist es, vergangene Einträge der Jahre zuvor zu lesen und zu schauen, wie man sich entwickelt hat und was man gemacht hat. Da wäre es natürlich cool, wenn ich sehen würde, ob ich die ToDos, die ich morgens aufgeschrieben habe, auch durchgezogen habe und wie der Tag im Großen und Ganzen gelaufen ist. Deshalb wollte ich meinen Fokus aufs abendliche Journaling legen. Im ersten Halbjahr 2023 ist mir das gelungen. Es ist zwar ausbaufähig, aber immerhin. Eine Gewohnheit kann nur optimiert werden, wenn sie bereits etabliert ist, so der Autor von Atomic Habits, James Clear.

Eine Schwäche in meinem Journaling-System ist, dass ich kein quantitatives Tracking mache. Ich kann zum Beispiel nicht sagen, dass ich 145x meditiert habe, weil ich es einfach nicht gezählt habe. Ich hatte Jahre zuvor mit Excel-Tabellen zum Tracken experimentiert. Das hat nicht zu mir gepasst. Ich werde mir etwas anderes überlegen müssen. Vielleicht etwas auf Papierform…

Erwähnenswerte kleine und große Verbesserungen

Meditationsgruppe

Ich wurde auf eine Meditationsgruppe im Nachbarlandkreis aufmerksam. Ich habe dort angerufen und bin am selben Tag noch hingefahren. Wir haben uns gut unterhalten, und ca. 20 Minuten meditiert. Danach unterhielten wir uns auch noch gut. Mittlerweile war ich 4x zum Meditieren dort und es war jedes Mal super. Das ist etwas, was ich in jedem Fall ausbauen will.

Lernkarteikarten aka. Flashcards in Anki

Um die Inhalte der Online-Kurse, die ich mache, zu vertiefen, habe ich meine Mitschriften auf digitale Flashcards in Anki eingepflegt. Wenn ich Zeit habe, gehe ich die Karten durch und lerne die Inhalte der Online-Kurse, die ich mache. Ich bin jedes Mal überrascht, wie wenig ich mir vom puren Aufschreiben der Inhalte merke. Das Lernen der Inhalte löst das Problem. Ich kann so besser verinnerlichen und umsetzen.

Pläne und Ziele fürs zweite Halbjahr 23

Meine Jahresziele für 2023 stehen noch und ich werde sie weiter verfolgen. Ich will mich im zweiten Halbjahr mehr darauf fokussieren, zu beenden, was ich angefangen habe und mich vehementer um die Zielerreichung kümmern.

Im Einzelnen will ich inklusive Prioritätensetzung klar aufschreiben, was meine Ziele und Pläne für die kommenden 6 Monate sind:

From Consumer/Collector to creator

Ich will das mit dem digitalen Garten endlich durchziehen. Dafür werde ich im Juli mich um Software, die meinen digitalen Garten antreibt, kümmern. Im Moment denke ich, dass ich Obsidian Publish nehmen kann. Aber da ist noch nichts das letzte Wort gesprochen.

Wenn der digitale Garten steht, werde ich die Pflege dessen als Prio2 behandeln.

Ich will auch vermehrt mit dem Zettelkasten arbeiten. Ich will meine Notizen besser verknüpfen und mit ihnen arbeiten.

Ob ich meine beiden Content-Blogs journaling.rocks und ultrathinking.de weiterführe, weiß ich noch nicht. Es ist Zeit für eine Entscheidung.

Weniger Redundanzen

Ein Jahresziel von mir ist, mehr Ordnung in meinen digitalen Fußabdruck zu bringen. Foto-Verwaltungen, Read-/Watch-Later-Zeug, Bookmarks und so weiter. Das behandle ich als Prio3. Es ist mir nicht sonderlich wichtig und die Benefits dieser Aktionen halten sich in Grenzen.

Ultralearning-Projekte

Meine beiden Ultralearning-Projekte setze ich auf Prio2. Es ist nett, solche Projekte laufen zu haben, doch mein Tag hat nur 24 Stunden

Sport und Ernährung

Ich will in jeder Woche je mindestens 1x folgende Aktivitäten machen:

Diese Aktivitäten setze ich auf Prio1.

Wie ich es schaffe, die Aktivitäten als Gewohnheit zu etablieren? Ich werde mir dazu das Buch Atomic Habits von James Clear zu Rate ziehen.

Social Media

Das hat ganz klar Prio1. Ich will weg vom Social Media-Konsum. Ich will weiter Alternativen suchen. Ich versuche Social Media weiterhin so weit wie möglich zu vermeiden oder zumindest einen bewussten Umgang damit zu pflegen.

Folgende Alternativen zu Social Media werde ich weiter verfolgen:

Positive Gewohnehiten

Ich bin schon gut im Habits-Game. Darauf will ich aufbauen. Folgende positive Gewohnheiten will ich weiterführen:

Muse-Stunde/Leisure-Hour am Abend

Eine der folgenden Aktivtitan will ich am Abend machen.

Die Gewohnheiten will ich nicht einzeln priorisieren. Mir sind sie sehr wichtig. Es war mühsam, sie zu etablieren und ich werde sie nicht einschlafen lassen.

Mir unbekannte Sachen machen

Ich will auch mehr mir unbekannte Sachen machen, um meinen Horizont zu erweitern. Ich habe im vergangenen Halbjahr vermehrt Sachen ausprobiert, die ich vorher noch nicht gemacht und/oder gekannt habe. Ich habe mir einen Vortrag an der Volkshochschule angehört, ich war waldbaden, bin einer Meditationsgruppe beigetreten – sowas will ich öfter machen. Also, dass ich mir bisher unbekannte Sachen mache.

Artists Dates und Morningpages

Das Buch the Artists Way finde ich sehr inspirierend. Das will ich auch weiter durcharbeiten. Technisch gesehen gibt es in dem Buch nur 2 Basisaufgaben:

  • Morningpages schreiben
  • Artists Dates.

Die Morningpages laufen seit Jahren gut, siehe den Punkt Journaling, die Artist Dates will ich ausweiten. Artist Dates sind einfache Aktivitäten nur mit dir und deiner Kreativität. Ein schönes Date war, dass ich mit einem Weinglas in der Hand eine Dark Wave Band auf YouTube gehört habe. Seitdem bin ich Fan von ihr.

Quantitatives Tracking

Bisher habe ich kaum zählbar getrackt, das will ich ändern und beim Wochenrückblick eine ausgedruckte Exceltabelle als Strichliste führen.

Fazit

Auch wenn ich nicht immer on track war und ein paar Sachen hinten runtergefallen sind, bin ich trotzdem zufrieden mit meinem ersten Halbjahr.

Ich habe das 2. Halbjahr bewusst etwas feinkörniger geplant und priorisiert. Ich bin gespannt, wie ich damit Fortschritte mache.

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