Auf den Tag genau vor 5 Jahren starteten Mat aus UK, Antonio aus Brasilien und ich mit unserer Mastermind.
Seitdem ist einiges passiert und es hat gute Gründe, warum die Mastermind so lange besteht.
In diesem Betrag geht es darum, was eine Mastermind ist, wie wir unsere Mastermind organisieren und ob ich eine Mastermind empfehlen würde.
Doch zuerst die Frage, wie kam es dazu:
Wie kam es zu der Mastermind?
In der Facebook-Community vom YouTuber Joey Schweitzer habe ich einen Aufruf von Mat gesehen, der eine Mastermind gründen wollte.
Es gab viele Kommentare, die in Richtung „Das ist Scam!“ liefen, aber ich dachte mir, ich gebe dem Ganzen eine Chance.
Es war im ersten Corona-Sommer, es war nichts los und ich hatte Interesse, mein Leben in die Hand zu nehmen.
Gesagt, getan – ich habe mich mit Mat connectet und wir hatten einen Organistions-Gruppenchat in Facebook. Am Anfang bei der Planung waren sechs Leute im Chat, die interessiert waren.
Es war am Anfang die große Herausforderung, dass ein Zeitpunkt für das wöchentliche Treffen gefunden werden musste. Schließlich wollten Leute aus Asien, Europa und Südamerika teilnehmen. Wir einigten uns auf Donnerstag, 18:00 Uhr CET.
Am 1.10.2020 fand das erste Treffen mit 4 Leuten auf einem Discord-Server statt. Beim zweiten Treffen waren wir nur noch zu dritt. Das blieb dann über 2 Jahre so. Antonio aus Brasilien, Mat aus UK und ich aus good ol‘ Germany.
Nachdem Antonio zeitbedingt ausgestiegen ist, waren wir nur noch zu zweit. Die Treffen wurden sehr kurzweilig. Weniger Leute – weniger zum Masterminden – weniger Ideen.
Wir unternahmen immer wieder Versuche, neue Leute für unserer Mastermind zu gewinnen. Teilweise hatten die Leute Interesse, aber wenn es ans Umsetzen, also dem Erscheinen ging, war die Luft schnell raus.
Nach einigen erfolglosen Aufrufen im Internet hat sich Diana aus Kolumbien gemeldet. Sie ist seit mehr als 2 Jahren dabei. Jetzt sind wir ein harter Kern aus 3 Leuten.
Was ist eine Mastermind?
Ich wusste am Anfang auch nicht, was eine Mastermind ist und wie so etwas abläuft. Grob gesagt ist eine Mastermind ist eine Gruppe von Leuten, die sich regelmäßig treffen, um sich gegenseitig bei der Erreichung ihrer Ziele zu unterstützen, Wissen auszutauschen und gemeinsam Lösungen für Herausforderungen zu finden.
Wie läuft eine wöchentliche Mastermind-Sitzung ab?
Wir nutzen das sogenannte Hot-Seat-Prinzip: Im Meeting steht nacheinander eine Person im Mittelpunkt und erhält die volle Aufmerksamkeit der Gruppe.
In der gemeinsamen Reflexion sprechen wir darüber,
- was in der vergangenen Woche gut gelaufen ist,
- was nicht so gut lief und
- welche Pläne für die kommende Woche gemacht wurden.
Dabei geben wir uns gegenseitig wertschätzendes Feedback und konkrete Ratschläge.
Es ist immer ein Geben und Nehmen.
Was hat mir die Mastermind-Group gebracht?
Ich konnte viele kleine tägliche Gewohnheiten etablieren und ausbauen. Einer der Grundsätze der Gruppe, die beinahe mantraartig wiederholt wurden, war make it achievable und make it easy. Zu Deutsch: mache es erreichbar und mache es einfach.
Das half mir, mich immer wieder daran zu erinnern, die geplanten Gewohnheiten so machbar wie möglich zu halten und zu planen. So schaffte ich es beispielsweise, täglich zu meditieren, eine ordentliche Gym- und Sport-Routine aufzubauen und täglich zu journalen.
Es war ein Lernprozess für mich. Anfangs machte ich eine Liste mit 15-20 Aktivitäten, die ich den Tag über machen wollte. Das klappte so semi-gut. Ich hatte auch den Plan, im Januar mein Jahr durchzuplanen und festzusetzen, was ich im kommenden Herbst/Winter machen wollte. Das war auch nur mehr eine Lernerfahrung.
Würde ich eine solche Mastermind empfehlen?
So eine Mastermind-Gruppe ist nicht für jedermann geeignet. Man sollte schon den Willen zur positiven Veränderung mitbringen. Man sollte auch willens und in der Lage sein, regelmäßig Zeit und Energie zu investieren zu können. Und ein Mindestmaß an Empathie ist auch nötig.
Was sind die Vorteile von Masterminds?
Der erste Vorteil von Masterminds ist, dass man gemeinsam in einem Boot sitzt. Man ist nicht alleine mit seinen Herausforderungen. Manchmal hilft es auch schon zu wissen, dass andere vor den gleichen Herausforderungen stehen
Der zweite Vorteil ist der Sozialabgleich, dass man auch mal sieht, dass seine eigenen Ideen vielleicht manchmal ein bisschen undurchsichtig oder vielleicht sogar ein bisschen wirr sind.
Der dritte Vorteil sind die Ideen, die beim Masterminden aufkommen. Der ein oder andere Teilnehmer hat schonmal eine ähnliche Herausforderung gemeistert und kann seine Erfahrungen teilen.
Der vierte Vorteil ist Klarheit und Motivation. Mit einem Wochenplan in der Tasche weiß ich, was zu tun ist und bin auch motiviert, die anstehenden Aufgaben zu tun.
Der fünfte Vorteil ist ein besserer Überblick über das eigene Leben durch die wöchentliche Reflexion. Indem man sich hinsetzt, vorbereitet, reflektiert und plant bekommt man einen guten Überblick über das eigene Leben. Seitdem ich mich mit meiner Mastermind connecte habe ich mehr und mehr as Gefühl, dass 95% der Leute da draußen ihr Leben auf Autopilot leben und es einfach geschehen lassen.
Wie eine Mastermind am besten funktioniert
Das wichtigste sind passende Leute und eine Gruppengröße von 3-5 Leuten.
Passende Leute findest du in Communitys oder auf Seminaren. Ideal sind Leute, die mit einem auf derselben Stufe sind und die auch nachvollziehen können, auf welcher Stufe du gerade stehst und wo du halt gerade bist. Mein Tipp ist, Leute anzusprechen, die bereits Geld in die Hand genommen haben und Zeit und Energie in ihr persönliches Vorwärtskommen investiert haben.
Die Gruppengröße von 3-5 Leuten ist eine gute Daumenregel. Bei mehr als 5 Leute nehmen sich Teilnehmer, die eher introvertiert sind zurück und es ist auch ein Zeitfaktor, wenn 4 Leute dem fünften Feedback geben und das ganze 5 Mal passiert. Bei weniger als 3 Leuten kommen die Ideen nicht mehr so flüssig.
Ich würde langsam anfangen und wenig Prioritäten setzen. Auch würde ich anfangs nicht so hart mit den anderen ins Gericht gehen. Ihr könnt später immer noch härter nachfragen, wenn sich Muster wiederholen und immer wieder die gleichen Ausreden kommen.
Wichtig ist ein wertschätzendes Miteinander
Fazit
5 Jahre später kann ich sagen: Die Entscheidung, mich auf diese Mastermind einzulassen, war richtig gut.
Ich konnte mich weiterentwickeln, ich habe in den 5 Jahren dutzende kleine Gewohnheiten mehr als 1000x mal gemacht. Ich hatte viele nette Abende mit meiner Mastermind.
Auch wenn es zwischendrin, als wir nur zu zweit waren, zäh wurde, hat es sich gelohnt, durchzuhalten.
Ich würde jedem, der sich mit persönlicher Weiterentwicklung beschäftigt, eine solche Gruppe empfehlen.
Wenn du das Gefühl hast, bei dir tut sich zu wenig, du drehst dich im Kreis oder du willst einfach strukturierter an deine Ziele herangehen – dann probier’s aus. Such dir Gleichgesinnte und starte klein.
